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Mühlviertel: Mit E-Bike zu Bio-Genüssen

OBERÖSTERREICH

In Linz beginnt‘s - bequem mit Bahn. Nahe des Bahnhofs Linz-Urfahr bekomme ich mein Leih-E-Bike, vier Tage bin ich nun xund, bio und sportlich unterwegs.

„Mühlviertel Bio-Entdeckertour“ heißt die neue Radstrecke für sportliche und weniger sportliche Genießer – je nachdem ob Sie vier oder sechs Tage radeln, ausschließlich mit Muskelkraft oder mit E-Bike. Ich wähle ein E-Bike, die 4-Tage-Variante und bin dankbar: Das Mühlviertel ist nämlich hügeliger und steiler als gedacht.


Alle Infos über die Bio-Entdecker-Tour auf https://www.muehlviertel.at/


1. Etappe (ca. 45 km)

Von Linz ins Bier-Paradies Aigen-Schlägl

Ich beginne die Tour gemütlich. In Linz bekomme ich ein Leih-E-Bike mit praktischen Taschen für den täglichen Bedarf und Übersichtskarte, praktisch ist auch die App, die mich über die einzelnen Etappen und ihre Highlights informiert. Das Gepäck wird von netten Mühlviertlern von Hotel zu Hotel gebracht. Bequemer geht's nicht.

Los geht's in Linz-Urfahr, ein schönes Stück entlang der Donau. Und zwar bequem mit der Mühlkreisbahn, das Rad fährt im Waggon mit. Bald wird mir klar, dass die Entscheidung, die erste Etappe mit dem Zug abzukürzen, genau richtig für mich war: Das Mühlviertel ist nämlich nicht nur hügelig, sondern auch ziemlich weitläufig. Die Radfahrt von Linz zum Böhmerwald im nördlichsten Zipfel ders Mühlviertels würde zwei Etappen benötigen.

Dank Bahn bin ich nach einer entschleunigten Fahrt über den „Saurüssel“ ausgeruht bereit für die erste Tour – von Rohrbach-Berg zum Stift Schlägl. 45 Kilometer Strecke gilt es am ersten Tag zu radeln. Mit elektrischem Rückenwind ist das zwar schon auch ein bisschen sportlich, aber auch für wenig trainierte zu schaffen.

Schließlich gibt's ja sehr feine Adressen für Zwischenstopps. Die Honky-Destillerie zum Beispiel. Bei Regina und Helmut Gumpenberger erfahre ich einiges über die Kunst des Rum- und Whisky-Brennens und darf die edlen Brände auch verkosten.

Weiter geht's zum Bio-Heilkräutergarten Klaffer - eine idyllische Oase, wo ich einiges über Kräuter und ihre Wirkung erfahre.  

Schließlich geht's zum Stift Schlägl, das nicht nur ein Kulturjuwel ist, sondern auch eine feine Adresse für Biergenießer. Welche Biere dort gebraut werden, sehen Sie im Video.

 

Insider-tipp

Klostergarten mit wertvollen Impulsen

Es lohnt sich, beim Stift Schlägl auch den meditativen „Schöpfungsgarten” zu besuchen, der im Zuge der Landesgartenschau 2019 angelegt wurde und zum Großteil frei zugänglich ist.  Es ist ein beschaulicher Rundgang entlang der Großenj Mühl, der nachdenklich macht im Umgang mit den Ressourcen der Erde. Ein kulturelles Highlight ist die neubarocke Stiftsbibliothek.   Info Stift Schlägl
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2. Etappe (ca. 40 km)

Über Hügel, Wiesen und Wälder zur Burgruine Waxenberg

Ausgeruht brechen wir von Schlägl Richtung Südosten auf. Über Hügel, Wiesen, Wälder fahren wir zu Aussichtsplätzen mit Blick bis Südböhmen und zum Dachstein, dann die grüne Grenze zu Tschechien entlang. Es ist eine emotionale Fahrt: Denn hier verlief der eiserne Vorhang.

 

Ein erster Stopp führt uns ins Textile Zentrum von Haslach: Sehr spannend, wie hier einst in der Stoffherstellung Geschichte geschrieben wurde. Lange vor Erfindung des Computers wurde hier das Weben mit damals modernsten Maschinen weitgehend automatisiert. Bei einer Führung bekomme ich die nach wie vor funktionstüchtigen Maschinen vorgeführt. Wie die funktionieren, zeige ich auch im Video.

 

Später beim Biohof Mühlholz weiht mich das sympathische Landwirte-Paar Ines und Johannes Mittermair in ihre ausgeklügelte Kreislaufwirtschaft ein: Ines züchtet seltene Hühnerrassen und verkauft Zuchttiere, um die Artenvielfalt zu erhalten. Mit viel Auslauf und einem glücklichen Hendl-Leben: „Keines der Hühner kommt bei uns in den Kochtopf.“ Und Johannes zeigt mir seine aufwändige Anlage zur Aufbereitung von Bio-Kompost. Auch für einen Großstädter wie mich höchst spannend!

 

Schließlich erreichen wir das Etappen-Ziel Waxenberg mit Ruine und Schloss.

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3. Etappe (ca. 45 km)

Ziegen, Kräuter und gestacheltes Bier in der Braustadt Freistadt

Naturvermittlerin  Maria Wimmer
Naturvermittlerin Maria Wimmer

Der dritte Tag ist enorm abwechslungsreich.  Wir erleben das Mühlviertel von seinen vielfältigen typischen Seiten. Es geht vorbei an Kräuterfeldern und den berühmten Stoabloß-Häusern, die aus Granit- und Gneis-Steinen gebaut und mit Sand, Erde oder Lehm verfugt wurden.

 

In den Tag geht es mit kollektivem Meckern: 

Nicht weil wir schon genug geradelt wären, sondern weil wir gleich am Morgen die Langzwettler Bio-Käserei besuchen. Dort führt uns Matthias Enzenhofer in seinen Ziegenstall. Unter den 140 Ziegen herrscht freundliche Aufruhr, als er die Fütterung startet. Unsere „Fütterung“ erfolgt danach in Form einer feinen Käse-Verkostung. Da gibt’s nichts zu meckern.

 

Nächster Halt: Kräutertee. Sehr spannend, was Mühlviertler Bio-Kräuterbauern in Hirschbach aufgestellt haben: die erste österreichische Bergkräuter-Genossenschaft. Da werden Kräuter in Bio-Qualität geerntet, verpackt und zu verschiedenen Produkten verarbeitet – zum Beispiel Tees, auch in praktischen Teebeuteln. Ich war bei der Produktion dabei und stelle fest: Das Mühlviertel macht DEN Tee.

Vom Kräuter- zum „Hopfenblütentee“ vulgo Bier.

 

In der entzückenden mittelalterlichen Stadt Freistadt werde ich mit einem wahren Bier-Unikat vertraut gemacht: Die einzige Braukommune Österreichs ist schon seit dem 18. Jahrhundert in Privatbesitz, und zwar nicht von Menschen, sondern von Bürgerhäusern:  Die Eigentumsrechte sind an 149 Innenstadthäuser gebunden. Man kann nur Besitzer der Brauerei werden, indem man eines dieser Häuser erwirbt.

 

 

Noch etwas macht die Brauerei besonders: Im Sommer nisten Störche auf dem Dach. Stadtführer Klaus Fürst-Ecker führt uns nicht nur durch die Highlights der Altstadt, sondern „braut“ auch in der alten Schmiede ein einzigartiges Bier: Wie er mit einer glühenden Eisenstange „gestacheltes Bier“ macht und was die Besonderheit dieser in Vergessenheit geratenen Spezialität ist, verrate ich im Video.

Insider-tipp

Freistadt: Bierstacheln in der alten Schmiede

Eine Schmiede innerhalb der Stadtmauern - das war schon im Mittelalter ungewöhnlich, und ist auch heute ein Unikat in der Brau-Stadt Freistadt. Stadtführer Klaus Fürst-Elmecker erweckt die voll funktionstüchtige Schmiede mit einem beinahe in Vergessenheit geratenen Brauch zum Leben: mit dem Bierstacheln. Dabei wird  ei erhitzter Eisenstachel in ein Glas Bier getaucht - was dann passiert, sehen Sie im Video und sollten Sie am besten auch selbst verkosten.       Info Alte Schmiede
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4. Etappe (maximal 65 km)

Von der Färber-Gemeinde Gutau zurück nach Linz

Schon geht meine Bio-Entdeckertour ins Finale: In der Färber-Gemeinde Gutau erlebe ich gleich mehrere blaue Wunder. Zum einen weiht mich Alfred Atteneder im Färbermuseum in die Geheimnisse des Blaudrucks ein. Daher kommt auch das Sprichwort „sein blaues Wunder erleben“ – warum, sehen Sie im Video.

 

 

Bevor es mit der Bahn von Pregarten zurück nach Linz geht, besuche ich noch eine perfekte Bio-Genussadresse: die Streuobstwelt vom Pankrazhofer. Bei Norbert und Eva Eder ist die Welt noch in Ordnung, so wie überhaupt noch im Mühlviertel. Schon der Weg zu ihnen führt über idyllische Streuobstwiesen. Die Klühe muhen, die Äpfel reifen gerade, und die beiden Landwirte zeigen mir, was hier alles so in Bio-Qualität produziert wird: zum Beispiel Fruchtsäfte, Apfel- und Birnenmost, Essig und Hochprozentiges. Eine letzte Verkostung, köstliche Mitbringsel für die daheim Gebliebenen kaufen – zum Glück sind die Leih-E-Bikes mit großen Taschen ausgestattet.

 

Eine Radtour, die noch lange in Erinnerung bleiben wird, ist zu Ende.

Kulinarik-Tipp

Landgasthaus „Zum Edi” macht blau

Das Landgasthaus „Zum Edi” in Gutau verbindet traditionelle lokale Küche mit modernen Ideen. Und es greift die Leitfarbe des Färberdorfs auf. Blaudruck findet sich hier im stilvollen Ambiente, aber es werden auch blaue Gerichte serviert - etwa blaue Kartoffelsorten oder Speisen mit essbaren blauen Blüten. In jedem Fall lohnt es sich, hier einen Tisch zu reservieren.

Zum Edi, St. Oswalderstraße 3, 4293 Gutau, Tel. +43 (0) 7946 / 6302, zum-edi.eu

Reisen im Kochtopf

Mühlviertler Rahmsuppe mit Blunzenbuchtel

Ein köstliche Suppe aus dem Pärchen-Hotel Bergergut für Verliebte, die man am besten zu zweit genießt.



Hinweis: Diese Videos & Story entstanden im Rahmen einer entgeltlichen Kooperation mit dem KURIER. Mehr darüber auf www.kurier.at/reisetipps


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Kommentare: 1
  • #1

    Elfriede Mayer (Sonntag, 03 September 2023 12:30)

    Ich möchte bei dem Gewinnspiel " Mühlviertel Gewinnspiel" mitmachen.

    Das Mühlviertel fasziniert mich, seit ich den Granitwanderweg gegangen bin.

    Liebe Grüße
    Elfriede Mayer
    0664/73714576

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Ich bin freier Reise- und Videojournalist mit Leib und Seele und Marketing-Experte für Tourismus. Ich war 23 Jahre lang Reise-Redakteur bei der österreichischen Tageszeitung KURIER und produziere seit 2015  Video-Reportagen mit vielen Insider-Tipps auf eigenen Kanälen.

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